Entstehung des Kompetenz-Netzwerks
Im Rahmen der High-Tech-Offensive der Landesregierung Bayern hat der Landkreis Cham im Jahr 1999 ein Projekt für ein Kompetenznetzwerk Mechatronik eingereicht. Dieses wurde von der renommierten Unternehmensberatung Artuhr d’ Little als eines der besten Projekte bewertet.
Ein Schlüssel zum Erfolg war das Unternehmensnetzwerk. Die Zusammenarbeit in einem Netzwerk schweißt die Unternehmen in der Region enger zusammen und stärkt die Bindung zur Region. Durch die enge Kooperation zwischen den Unternehmern aber auch den Mitarbeitern, ergibt sich ein sehr guter Erfahrungsaustausch der sich über alle Bereiche eines Unternehmens erstreckt. Ist das Vertrauen unteren den Partnern sehr stark ausgeprägt, kommt es bis zum Austausch von sensiblen Daten (von Bilanzzahlen bis zu Entwicklungsprozessen).
Die Firmen haben sich in der Weiterbildung ihrer Facharbeiter, durch die Synergieeffekte des Netzwerkes, erhebliche Kosten eingespart. Ebenso werden durch Kooperation und Vernetzung die Unternehmen gestärkt und so die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Vor allem in forschungsintensiven und hoch spezialisierten Branchen spielt der Kontakt zu potenziellen Kooperationspartnern, Kunden, Lieferanten, aber auch zu Studenten und qualifizierten Fachkräften eine wichtige Rolle.
Der Schwerpunkt des Projekts stellt die Zusammenarbeit in folgenden Bereichen dar – wobei die Mechatronik jeweils im Mittelpunkt steht: Qualifizierung, Forschung & Entwicklung und Marketing/Service. Mit der zeitlichen Entwicklung des Netzwerkes sollen verschiedene Kooperationsformen entstehen, zudem ist das Projekt auch für eine einzelbetriebliche Beteiligung offen. Dabei sind neue mechatronische Produkte entstanden und die Fertigungstechnologien und das Produktionsequipment verbessert worden. Zusätzlich wurden Gemeinschaftsentwicklungen mit Hochschulen oder Partnern außerhalb der Region durchgeführt. Die beteiligten Hochschulen unterstützten durch wissenschaftliche Erfahrung und ihre Ausstattungen. Weiterhin wurde eine enge Verbindung von Praktikanten und Diplomanden mit den Unternehmen im Netzwerk hergestellt.
Die Hochschulen standen mit den Fachprofessoren als Referenten im Bereich der Aus- und Weiterbildung zur Verfügung. Die Zahl der mechatronischen Fachkräfte wurde durch Aus- und Weiterbildung erheblich gesteigert. Die Ausbildung erfolgt über die Berufsschule, die auch eine eLearning Plattform MOMEL für die Auszubildenden im Internet erstellte und die Weiterbildungsmaßnahmen wurden von der Volkshochschule koordiniert oder durchgeführt.
Es wurde die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Unternehmen, über Branchen- und Unternehmensgrenzen hinweg, intensiviert und dadurch eine nachhaltige Stärkung des einzelnen Unternehmens erreicht. Neben dem Erfahrungsaustausch im Bereich Bildung wurden Kosteneinsparpotentiale und eine Verkürzung von Entwicklungszeiten geschaffen. Im Rahmen von Marketing und Dienstleistung wurde das Netzwerk in das Regionalmarketing eingebunden. Messebesuche wurden organisiert, Kontakte vermittelt, usw., damit erreichte man eine entscheidende Verbesserung der Informationen über den Bereich Mechatronik und das Kompetenz-Netzwerk Mechatronik regional wie überregional.
Die Unternehmen bestimmten die Zielsetzung des Projektes. Sie definierten Projekte und Einzelmaßnahmen in Entwicklung, Qualifizierung und Marketing. Dafür wurde ein Promotorengremium aus Vertretern der beteiligten Unternehmen gebildet. Es fanden regelmäßig strategische Besprechungen statt. Zudem kam es zu einer schriftlichen Bestätigung der ideellen und finanziellen Eigenbeteiligung. Die F&E-Projekte wurden nach Absprache und Wunsch der Unternehmen, nach Innovationsgrad und mechatronischem Bezug von jeweils einer Person der Wirtschaftsförderung, der IHK und der Fachhochschule bewertet. Aufgrund dieser Bewertung erfolgte eine Einteilung in Kategorien, die ausschlaggebend für die Mittelzuwendung war. Weiterhin muss halbjährlich ein Bericht erstellt werden, der den Fortschritt der F&E-Projekte beschreibt und Voraussetzung für die Kostenerstattung ist.